Virtuelle interkulturelle Trainings – erste Erfahrungen

Bisher fanden alle unsere interkulturellen Trainings und Seminare „live“ statt. Dank Corona konnten wir nun ein neues Format ausprobieren, dem wir bisher eher reserviert gegenüber gestanden haben: Virtuelle Trainings und Seminare per Skype oder Zoom.

Virtuelle interkulturelle Trainings – wie liefen sie ab?

Ein virtuelles Training zu arrangieren ist Dank der heutigen technischen Möglichkeiten kein Problem. Und die Vorbereitung erstreckt sich lediglich auf die Materialien, die man einsetzen möchte. Also versandten wir die Präsentationen und Fallstudien vorab, so dass der oder die Teilnehmer an der Hand hatten und wir das interkulturelle Training auf dieser Basis durchführen konnten. Räume, Reisen und Hotels zu buchen – all das entfällt (und spart). Auch mehrere Teilnehmer sind kein Problem, da man den Bildschirm entsprechend teilen kann. Allerdings konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass eine solche Vorgehensweise etwas abstrakt wirkt. Alle sitzen vor den Bildschirmen, und obwohl man miteinander sprechen kann, fehlt doch die Bewegungsfreiheit, die Botschaften nicht nur per Stimme und Gesicht zu vermitteln.

Virtuelle interkulturelle Trainings – eingeschränkte Aktionsmöglichkeiten

In der Vergangenheit habe ich viel mit Flipcharts gearbeitet. Dies geht prinzipiell auch, denn manche Systeme erlauben es sogar, am Bildschirm zu zeichnen. Allerdings ist dies meiner Ansicht nach nicht mit der „großen Version“ am Flipchart zu vergleichen und es ist mühsamer, zumal, wenn man ein eher minderbegabter Zeichner ist, wie ich es bin. Ferner versetze ich die Teilnehmer gern in Bewegung, indem ich sie aufstellen lasse oder sie selbst ans Flipchart bitte. Da dieser Aspekt fehlt, fehlt auch etwas an der Intensität, wie die Trainingsinhalte vermittelt werden.

Virtuelle interkulturelle Trainings – Intensität hoch zwei

Eine weitere Erfahrung ist, dass virtuelle Seminare intensiver ablaufen, da alle gebannt auf den Bildschirm starren. Die Veränderung der Sitzposition ist beispielsweise eher schwierig. Bei mehreren Teilnehmern kann man sich auch einmal für einige Zeit „hinter der Gruppe verstecken“, das ist hier nicht möglich, wobei dies natürlich nicht den Seminarleiter betrifft. Es herrscht ein permanenter Dialog. Von daher ist es sehr sinnvoll, öfter Pausen zu machen und einmal durchzuatmen.

Virtuelle interkulturelle Trainings – und wo bleibt der Kaffee?

Ein anderer Vorteil der virtuellen Variante ist, dass man es sich bequem machen kann. Das Catering entfällt, aber dafür kann man seinen Lieblingscappucino trinken und keinen dünnen Kaffee aus der Kanne vom Büro oder Hotel. Weiterhin reicht in der Regel bei Männern ein adrettes Hemd. Ob die Beine in zerschlissenen Jeans stecken und die Füße in Badelatschen ist unerheblich – das sieht keiner.

Virtuelle interkulturelle Trainings – ein gutes Beispielsformat

Oft ist es so, dass Mitarbeiter in Deutschland, Österreich oder der Schweiz gar nicht in ferne Länder fahren, sondern nur über Telefon, per E-Mail oder Skype mit den Kollegen und Kunden in anderen Ländern kommunizieren. Das erschwert die Kommunikation, da man sich nicht richtig kennenlernen kann, was in vielen Kulturen extrem wichtig ist. Gerade dann entstehen Herausforderungen, die bei virtuellen Trainings im gleichen Umfeld besprochen werden können. So können gute Ideen oder auch Defizite „live“ herausgearbeitet werden.

Fazit

Virtuelle interkulturelle Trainings sind ein gute Gelegenheit, auch aus dem Homeoffice heraus sich fortzubilden. Irgendwann ist der Corona-Alptraum ja vorbei, und dann wird auch wieder gereist werden. Und virtuelle Kommunikation gab es ja schon vorher. Ich glaube nicht, dass unsere Welt und unsere Kommunikation nun weiter konsequent elektronisiert werden, wie manche Zeitgenossen dies vorhersagen. Auch wenn dabei viele Vorteile entstehen (Kosten, Umweltbelastung, Schnelligkeit etc.), sind wir Menschen als soziale Wesen dennoch auf direkten Kontakt gepolt, der sich nicht durch einen Bildschirm ersetzen lässt. Erinnern wir uns daran, wie Q in „Casino Royale“ James Bond erklärte, wie es mittels seines Computers enormen Schaden anrichten und alle möglichen Dinge machen kann und James Bond lapidar antwortet: „Ja, aber irgendwann muss es einen geben, der den Abzug drückt“.

Umfangreiches Angebot

Bis es wieder so weit ist, den Abzug zu drücken, können Sie unser umfangreiches Angebot an virtuellen Lösungen nutzen:
• Interkulturelle Kompetenz durch interkulturelle Trainings und Coachings zu 112 Ländern und Regionen
• Persönliches Coaching
• Teamentwicklung
• Organisationsentwicklung
• Führungskräfteentwicklung
• Führungsnachwuchskräfteentwicklung
• Projektmanagement
• Agiles Projektmanagement
• Selbstorganisation
• Change Management und Change-Prozesse
Mehr dazu finden Sie auf unserer Website www.global-cultures.com

By | 2020-04-28T18:26:37+00:00 28. 04. 2020|Global Cultures|

About the Author:

Rainer Beekes ist interkultureller Experte aus der wirtschaftlichen Praxis. Während seiner Unternehmenslaufbahn war er über 25 Jahre für multinationale Konzerne wie z.B. Volkswagen Financial Services, American Express, GMAC oder Société Générale in 5 Ländern in Linien- und Führungspositionen tätig. Der studierte Betriebswirt und Master of International Management (MIM) leitet Global Cultures – Akademie für interkulturelles Management, für die über 200 Experten zu 112 Ländern und Regionen weltweit tätig sind. | Linkedin | Xing | Google+ | Twitter | youtube | RSS |