Während des sogenannten Lockdowns wurden viele Trainings verschoben oder eben virtuell durchgeführt. Es gibt eine ganze Menge Programmanbieter, die während dieser Zeit die praktische Seite ihrer Anwendungen unter Beweis stellen konnten, wie z.B. Zoom oder MS Teams.
Virtuelles interkulturelles Training
Die Erfahrung hat gezeigt – es geht. Ein wenig erschwert, aber es geht. Einige Übungen mussten eben anders durchgeführt werden, andere gar nicht. Wichtig war, dass die Inhalte transportiert werden konnten und die zur Passivität im Homeoffice „verdammten“ Mitarbeiter die Zeit nutzen konnten, um sich weiter zu qualifizieren. Allerdings liefen diese Trainings intensiver ab, mehr Pausen waren nötig. Die Teilnehmer erhielten die Materialien im Vorfeld, konnten sich also vorbereiten. Das war insofern nützlich, als dass die Teilnehmer bereits Fragen formulieren konnten. Die Inhalte erschlossen sich dann aber erst während des Trainings.
„Live“ is Life – interkulturelle Präsenztrainings
Nach Wochen und Monaten hatte ich die Gelegenheit, ein interkulturelles Training wieder vor Ort durchzuführen – und sogar im Ausland, in der Schweiz. Hierbei profitierte ich von der vorsichtigen Öffnung der deutsch-schweizerischen Grenze für geschäftliche Angelegenheiten. Benötigt wurden:
- Ein Ausweis
- Eine Genehmigung des Kantons, in meinem Fall Zürich
Die Genehmigung kann man online beantragen und die Bearbeitung ging sehr schnell.
Interkulturelle Trainings im Zeichen von Corona
Selbstverständlich war nicht alles „back to normal“. Das interkulturelle Training wurde mit pandemiekonformen Einschränkungen durchgeführt:
- In einem großen Raum gab es 5 Personen
- Ein Abstand von über 2 m konnte problemlos eingehalten werden
- Desinfektionsmittel für Hände und Geräte standen bereit
- Auf Gruppenübungen wurde verzichtet
- Es bestand für den Moderator die Pflicht, eine Maske zu tragen (wegen des Sprechanteils)
Erfahrungen
Im Vergleich zu den virtuellen Trainings stellte sich schnell wieder das traditionelle Gefühl ein:
- Die Gruppendynamik war erheblich höher und besser
- Der Austausch verlief spontaner und direkter
- Gruppendiskussionen waren einfacher
- Die Kommunikation wurde dadurch erleichtert, dass die Teilnehmer sich besser im Blick hatten – gerade bei mehreren Teilnehmern war es manchmal schwierig alle zu sehen, weil der Bildschirm geteilt werden musste
- Technische Einschränkungen fielen weg (z.B. Einblendungen etc.)
- Die Präsentation war dynamischer und einfacher, weil man nicht vor einem Bildschirm an einen Stuhl „gefesselt“ war.
Virtuelle interkulturelle Trainings – doch eine Zukunft?
Virtuelle interkulturelle Trainings bieten natürlich einige Vorteile:
- Reisekosten entfallen
- Man kann sie leicht über Kontinente hinweg durchführen
- Die Umgebung im Home Office bietet die Möglichkeit, alle Annehmlichkeiten bereit zu stellen
Zu den Nachteilen zähle ich:
- Die Lerninhalte werden in „live“-Trainings besser transportiert
- Der unmittelbare Austausch von Informationen und Diskussionen können leichter unmittelbar erfolgen
- Die Trainingsintensität ist geringer und die Informationen, zumal meist neu, können leichter verarbeitet werden
Welches Format ist das richtige – virtuelle interkulturelle Trainings oder Trainings vor Ort?
Die klare Antwort heißt – sowohl als auch. Beide Formate bieten Vorteile, wobei die Kommunikation bei „Live“-Trainings definitiv einfacher ist. Wenn es um die Vermittlung von Lerninhalten geht, sind diese daher aus meiner Sicht vorzuziehen. Allerdings gibt es sicher Situationen, in denen virtuelle interkulturelle Trainings verschiedene Vorteile bieten.
Oft wurde geschrieben, dass sich durch die Corona-Krise die virtuellen Formate zunehmend durchsetzen werden. Geht es den Unternehmen um die Kosten, und das wird bei vielen Unternehmen jetzt der Fall sein, ist dieses Format eine gute Lösung. Allerdings gibt es auch gute Gründe, die Trainings vor Ort durchzuführen, was unser Kunde in der Schweiz ja auch bevorzugt hat, trotz der Einschränkungen. Vor diesem Hintergrund glaube ich, das die „virtuelle Revolution“ nicht stattfinden wird, auch wenn virtuelle Formate einen Schub erhalten haben und sicherlich öfter durchgeführt werden, als noch vor einigen Monaten.
Letztlich wird es von den Verantwortlichen und den Teilnehmern abhängen – denn nicht alle können sich mit virtuellen Formaten anfreunden, auch wenn sie eine Zeit lang dazu gezwungen waren.
Bei Global Cultures haben Sie die Wahl – wir bieten unsere interkulturellen Trainings sowohl virtuell, wie auch vor Ort an.