Interkulturelle Kompetenz – Traineeprogramme für den Führungsnachwuchs

Viele international tätige Unternehmen verfügen über länderübergreifende Traineeprogramme. Das ist eine prima Idee, um das Potential der Zukunft des Unternehmens zu entwickeln. Es reicht schlicht nicht aus, nationale Lösungen zu bevorzugen, wenn die Kooperation auf weltweiter Basis erfolgen soll. Nichtsdestotrotz werden oft auch national tätige „verdiente“ Mitarbeiter zu solchen Programmen eingeladen, was keine schlechte Idee ist, denn auch sie sind Teil einer weltumspannenden Organisation. Alle profitieren davon, fremde Märkte, ausländische Organisationseinheiten und nicht zuletzt ihre Kollegen und Kolleginnen aus anderen Märkten kennenzulernen. Hierbei ist es manchmal so, dass diese Programme innerhalb einer Region, beispielsweise der allgegenwärtigen Region EMEA (Europe, Middle East, Africa), stattfinden. Andere beziehen Mitarbeiter aus der ganzen Welt ein.

Die Teilnehmer lernen sich über eine längere Zeit kennen und können so auch ihre kulturellen Unterschiede kennenlernen. Meist arbeiten sie gar nicht direkt zusammen, sondern treffen sich nur für die speziellen Gelegenheiten, die ein solches Programm bietet. Danach kehren sie wieder in ihre angestammten Bereiche zurück und halten nur noch lose Kontakt – der Job vor Ort geht schließlich vor. Dennoch profitieren alle davon, nämlich indem sie nicht nur ihr Unternehmen mit all seinen Facetten besser kennenlernen, sondern auch mit kulturellen Unterschieden konfrontiert werden. Gerade dies ist das Schlüsselwort. Es ist offensichtlich, dass beispielsweise Inder und Japaner unterschiedliche Kulturen haben. Weniger offensichtlich sind die Unterschiede beispielsweise zwischen Deutschen und Schweizern, aber auch diese existieren, sie werden nur oft unterschätzt oder vernachlässigt. Wie auch immer sich das Programm abspielt, die Teilnehmer entdecken kulturelle Unterschiede und lernen mit diesen „by doing“ umzugehen. Das Unternehmen setzt zu Recht auf ihren guten Willen, aber die eigentlichen Hintergründe zu diesen kulturellen Unterschieden bleiben verborgen.

Von daher sind solche Unternehmen hervorragend beraten, auch ein interkulturelles Seminar in diese Traineeprogramme mit einzubinden. Hier erfahren die Teilnehmer nicht nur, dass sich ihre Heimatkulturen unterscheiden, sondern auch warum dies so ist und worin die Unterschiede bestehen. Ein solches Seminar bringt Ordnung in das interkulturelle Universum, in dem sich die Teilnehmer bewegen und trägt so nicht nur dazu bei, dass die Teilnehmer sich untereinander besser verstehen. Hier wird auch die Brücke zu ihrem Arbeitsalltag geschlagen und sie gewinnen wertvolle Erkenntnisse für ihren Arbeitsalltag. Letztlich darf man nicht außer Acht lassen, dass es sich hier um die zukünftige Elite des Unternehmens handelt. Von daher sollte ein solches Programm nicht nur unter dem Aspekt betrachtet werden, dass die unmittelbare Effizienz der Arbeit steigt, sondern auch dass ein wertvolles Fundament für zukünftige Aufgaben gelegt wird.

Eine Voraussetzung hierfür ist, einem solchen interkulturellen Teil das nötige Gewicht beizumessen. Um nachhaltige Resultate zu erzielen, sollten hierfür mindestens 2 Tage angesetzt werden, zumal die Größe der Gruppe (meist über 10 Personen) dies bereits erfordert. Andernfalls läuft man Gefahr, an der Oberfläche zu kratzen und mehr Fragen aufzuwerfen als zu beantworten. Wenig ist besser als nichts, aber um die vollen Vorteile eines solchen Programms auszuschöpfen, bedarf es nun einmal einer gewissen Zeit.
Mehr und mehr Unternehmen beschreiten diesen Weg. Sie realisieren, dass es nicht ausreicht, die „Leitkultur“ des Unternehmens zu kennen, sondern im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit sich auch mit den kulturellen Unterschieden auseinanderzusetzen, die die tägliche Arbeit der Teilnehmer zunehmend beeinflusst. Von daher sind alle international tätigen Unternehmen aufgerufen, sich zumindest mit dieser Option zu beschäftigen, bzw. aus der Option eine Aktion zu machen. Gern beraten wir Sie zu den vielfältigen Möglichkeiten, die unser Unternehmen in diesem Bereich offeriert.

Mehr erfahren Sie unter:
Allgemeines interkulturelles Training

By | 2016-10-27T15:24:10+00:00 04. 12. 2015|Global Cultures|

About the Author:

Rainer Beekes ist interkultureller Experte aus der wirtschaftlichen Praxis. Während seiner Unternehmenslaufbahn war er über 25 Jahre für multinationale Konzerne wie z.B. Volkswagen Financial Services, American Express, GMAC oder Société Générale in 5 Ländern in Linien- und Führungspositionen tätig. Der studierte Betriebswirt und Master of International Management (MIM) leitet Global Cultures – Akademie für interkulturelles Management, für die über 200 Experten zu 112 Ländern und Regionen weltweit tätig sind. | Linkedin | Xing | Google+ | Twitter | youtube | RSS |