Interkulturelles Training Japan – Vorbereitung auf eine andere Welt

Oft wurde Japan schon als das „Preußen Asiens“ bezeichnet. Und es stimmt insofern, als dass die Disziplin der Japaner legendär ist. In anderen Aspekten hingegen erleben wir immense Unterschiede zwischen diesen beiden Nationen. Ein interkulturelles Training Japan geht darauf im Detail ein, damit diese erfolgreich überbrückt werden können. Insbesondere geht es um folgende Aspekte:

1. Kommunikationsstil

  • Japan: Indirekt und kontextbezogen („High-Context-Kultur“) – vieles wird zwischen den Zeilen gesagt. Harmonie („Wa“) ist wichtig, daher vermeidet man direkte Kritik oder offene Ablehnung.

  • Deutschland: Direkt und explizit („Low-Context-Kultur“) – Klarheit, Ehrlichkeit und Präzision sind geschätzt. Kritik gilt als sachlich, nicht persönlich.

Beispiel:
Ein japanischer Kollege sagt „Das könnte schwierig sein“ – was in Deutschland oft als „vielleicht möglich“ verstanden würde, bedeutet in Japan meist „Das geht nicht“.

In einem interkulturellen Training Japan gehen wir gerade auf diesen wesentlichen Aspekt mit Hilfe vieler Praktischer Übungen ein.


2. Hierarchie und Gruppenorientierung

  • Japan: Stark hierarchisch geprägt; Entscheidungen werden von oben getroffen, aber Konsens innerhalb der Gruppe ist wichtig. Das „Wir“ steht über dem „Ich“.

  • Deutschland: Ebenfalls hierarchisch, aber flacher und sachorientierter. Individuelle Meinungen werden geschätzt, und Verantwortung wird eher persönlich getragen.

Beispiel:                                                                                                                                                                                                                                              In japanischen Firmen ist es wichtig, sich in die Gruppe einzufügen; in deutschen Firmen zählt stärker die individuelle Leistung.


3. Arbeits- und Organisationskultur

  • Japan: Große Loyalität gegenüber dem Unternehmen; lange Arbeitszeiten, Pflichtbewusstsein und kollektive Verantwortung sind normal.

  • Deutschland: Effizienz, Planung und Work-Life-Balance stehen im Vordergrund. Arbeitszeit ist produktiv, aber klar von Freizeit getrennt.


4. Konfliktverhalten und Entscheidungsprozesse

  • Japan: Konflikte werden indirekt gelöst oder vermieden. Entscheidungen entstehen oft durch stillschweigenden Konsens („Nemawashi“ – informelle Abstimmung im Vorfeld).

  • Deutschland: Direkte Diskussionen und offene Meinungsäußerung gelten als Zeichen von Professionalität. Entscheidungen werden eher nach Argumenten als nach Beziehungen getroffen.


5. Höflichkeit und soziale Regeln

  • Japan: Sehr formelle Umgangsformen, klare Etikette in Sprache, Begrüßung (Verbeugung), Geschenken etc.

  • Deutschland: Höflich, aber deutlich informeller. Distanz und Ehrlichkeit gelten als respektvoller als übertriebene Förmlichkeit.


6. Umgang mit Unsicherheit

  • Japan: Starker Wunsch nach Harmonie und Stabilität, daher Tendenz zur Risikoaversion und zu festen Regeln.

  • Deutschland: Ebenfalls regelorientiert, aber offener für Kritik, Veränderung und direkte Problemansprache.

 

By | 2025-10-23T16:05:55+00:00 23. 10. 2025|Interkulturelles Training Japan, Interkulturelles Training|

About the Author:

Rainer Beekes ist interkultureller Experte aus der wirtschaftlichen Praxis. Während seiner Unternehmenslaufbahn war er über 25 Jahre für multinationale Konzerne wie z.B. Volkswagen Financial Services, American Express, GMAC oder Société Générale in 5 Ländern in Linien- und Führungspositionen tätig. Der studierte Betriebswirt und Master of International Management (MIM) leitet Global Cultures – Akademie für interkulturelles Management, für die über 200 Experten zu 112 Ländern und Regionen weltweit tätig sind. | Linkedin | Xing | Google+ | Twitter | youtube | RSS |