Interkulturelle Kompetenz China: Junge und alte Generation

Generationenwandel in China – ein immer bedeutenderer Geschäftsaspekt

Für ein interkulturelles Training China ist dieses Thema ein wesentlicher Bestandteil, denn kaum ein Land wandelt sich so schnell wie das „Reich der Mitte“.

China ist ein Land der Kontraste, insbesondere wenn es um den Generationenwandel geht. Im Business-Kontext zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen der jungen und der alten Generation, die sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich bringen. Diese Unterschiede prägen die Unternehmenskultur, Entscheidungsfindung und das Verständnis von Erfolg. Hier wird bereits klar, welch wichtiger Bestandteil dieser Aspekt in einem interkulturellen Training China ist.

  1. Hierarchie vs. flache Strukturen

Die ältere Generation in China ist stark von konfuzianischen Werten geprägt, die Respekt vor Autoritäten und Hierarchien betonen. Traditionell sind chinesische Unternehmen daher oft stark hierarchisch aufgebaut, und Entscheidungen werden meist von oben nach unten getroffen.

Im Gegensatz dazu bevorzugt die jüngere Generation, die mit internationalem Einfluss und digitalen Technologien aufgewachsen ist, eine offenere, flachere Hierarchie. Sie schätzt Eigenverantwortung, schnellere Entscheidungsprozesse und kooperative Führung.

  1. Risikobereitschaft und Innovationsdrang

Ältere Geschäftsleute setzen eher auf bewährte Methoden und langfristige Stabilität. Sie sind oft zurückhaltender gegenüber disruptiven Innovationen und bevorzugen schrittweise Verbesserungen. Diese Mentalität entspringt einer Zeit, in der wirtschaftliche Sicherheit und Stabilität oberste Priorität hatten.

Die junge Generation hingegen ist risikobereiter und innovationsfreudiger. Mit einem starken Fokus auf Technologie, Start-ups und Digitalisierung suchen sie nach schnellen Lösungen und sind bereit, unkonventionelle Wege zu gehen. Chinesische Tech-Giganten wie Alibaba, Tencent und ByteDance sind Paradebeispiele für Unternehmen, die von jungen Unternehmern mit einer globalen Perspektive gegründet wurden. Ein interkulturelles Training China geht gerade auf diesen wichtigen Aspekt ein.

  1. Arbeitskultur und Work-Life-Balance

Die ältere Generation betrachtet harte Arbeit und lange Arbeitszeiten als Schlüssel zum Erfolg. Das sogenannte „996“-Modell (Arbeiten von 9 Uhr morgens bis 9 Uhr abends, sechs Tage die Woche) wurde lange Zeit als normal angesehen, insbesondere in traditionellen Branchen.

Jüngere Arbeitnehmer hinterfragen dieses Modell zunehmend und fordern eine bessere Work-Life-Balance. Die Diskussion um „Tang Ping“ („Liegen flach“ – ein Protest gegen übermäßige Arbeitsanforderungen) zeigt, dass sich die Einstellung zur Arbeit verändert hat. Sie legen mehr Wert auf persönliche Entwicklung, flexible Arbeitszeiten und ein ausgeglicheneres Leben.

  1. Digitale Transformation und Globalisierung

Die junge Generation ist stark digital geprägt und nutzt Technologien in nahezu allen Geschäftsbereichen. Sie ist bestens mit E-Commerce, Künstlicher Intelligenz und Social Media vertraut und sieht in der Globalisierung mehr Chancen als Risiken. Unternehmen, die sich stark an internationale Märkte anpassen, werden oft von jüngeren Führungskräften geleitet.

Die ältere Generation hingegen hat oft eine traditionellere Sicht auf Geschäfte und bevorzugt etablierte Märkte. Ihre digitale Kompetenz ist meist geringer, was in der heutigen schnelllebigen Wirtschaft eine Herausforderung darstellen kann.

Ein interkulturelles Training China vermittelt die richtigen Strategien, um mit diesen Veränderungen effizient umzugehen.

Fazit: Konflikt oder Synergie?

Die Unterschiede zwischen den Generationen können sowohl zu Konflikten als auch zu Synergien führen. Unternehmen, die es schaffen, das Beste aus beiden Welten zu kombinieren – die Erfahrung und Stabilität der älteren Generation mit der Innovationskraft und Dynamik der jüngeren –, werden langfristig erfolgreicher sein. Der Schlüssel liegt in gegenseitigem Verständnis, einer offenen Unternehmenskultur und der Bereitschaft, voneinander zu lernen.

About the Author:

Rainer Beekes ist interkultureller Experte aus der wirtschaftlichen Praxis. Während seiner Unternehmenslaufbahn war er über 25 Jahre für multinationale Konzerne wie z.B. Volkswagen Financial Services, American Express, GMAC oder Société Générale in 5 Ländern in Linien- und Führungspositionen tätig. Der studierte Betriebswirt und Master of International Management (MIM) leitet Global Cultures – Akademie für interkulturelles Management, für die über 200 Experten zu 112 Ländern und Regionen weltweit tätig sind. | Linkedin | Xing | Google+ | Twitter | youtube | RSS |